Wie sind Sie Nebenklagevertreterin im NSU-Prozess geworden?
Es ist das allererste Mal in meinem Leben, dass ich nach einem Mandat gesucht habe, weil ich unbedingt Nebenklagevertreterin werden wollte. Ich habe nicht einzelne Personen angesprochen, sondern in der türkischen Community die Parole ausgegeben: Wenn Leute einen Anwalt/Anwältin suchen, dann bitte mich ansprechen. Die Familie Taşköprü hat sich an die Kollegin Wierig gewanndt, die deren Familienanwältin war, und die hatte dann gehört, dass ich unbedingt wollte und so bin ich da ran gekommen. Ich habe das Mandat angenommen, weil ich ein politisches Interesse daran hatte. Es ist für eine Anwaltskanzlei finanziell eher ruinös. Wenn ich nicht aus einer Sozietät wäre, die eben auch politisches Engagement mitträgt.